
Warum weniger mehr ist – Tipps von einer Hebamme
Baby-Erstausstattung Kleidung
Wenn wir uns bei der Erstausstattung für das Baby die Kleidung anschauen, dann gilt wirklich das Credo Qualität statt Quantität. Denn in meiner Hebammenarbeithabe ich über die Jahre erlebt, dass die Kommoden/Schränke mit Babysachen proppevoll waren, aber die meisten Sachen wurden gar nicht genutzt, weil entweder das Baby viel zu schnell gewachsen ist oder aber weil die Sachen vielleicht auch unpraktisch waren. Denn Sachen die zwar super süß sind, aber zum Beispiel hinten am Rückenknöpfe haben, so dass das Baby auf den Knöpfen liegen würde, was einfach unbequem ist. Man sollte bei den Dingen, die man für das Baby kauft, immer schauen, dass sie praktisch sind.
Ich persönlich, und auch die meisten Eltern, finden es praktisch Dinge zum wickeln zu haben – also Wickelbodies oder Wickelstrickjäckchen zum Beispiel. Natürlich gehen auch Bodys die oben Knöpfchen haben, dass man sie weit auf Knöpfen kann, so dass das Köpfchen des Kindes leichter durchzubekommen ist. Ich persönlich bin auch kein Fan von Stramplern oder Hosen mit Füßen, auch wenn es erst mal total praktisch wirkt, die Babyfüße immer gewärmt werden. Das Problem ist nur, dass die Füße oft schnell viel größer sind und dann habe ich schon Eltern erlebt, die dann die Füße bei den Hosen/Strampler abgeschnitten. Auch wenn man sein Baby in der Babytrage oder ein Tuch trägt, die Füße hochgezogen werden. Daher finde ich persönlich als Hebamme, aber auch als Mutter Hosen und Socken praktischer.
Was bedeutet denn Qualität statt Qualität?
Natürlich geht es erstmal um die Anzahl, da ist wirklich weniger mehr. Denn wenn wir uns anschauen, was man für die ersten Wochen braucht – Neugeborenen werden wirklich schnell groß – ist es nicht so viel.
- 4-6 Bodys (zumindest 2 sollten aus Wollte/Seide sein, auch im Sommer 2-3 langärmelige)
- 2-4 Strampler oder 2 Hosen
- Baby-Wolldecke oder Pucksäckchen
- 2-4 Oberteile
- 2 Wollsocken
- 1-2 Mützchen
- Wolloverall oder Wollfleeceoveral
- 1-2 Schlafsäcke
- für später Schlafanzug
Was die Qualität angeht, so sind natürliche Materialien wie z.B. Wolle oder Seide am besten. Denn das Temperaturregulationssystem des Babys funktioniert in den ersten Tagen und Wochen noch nicht und deswegen besteht ist die Gefahr der Überhitzung oder der Unterkühlung. Wolle und Wolle/Seide wirken temperaturausgleichend- oder regulierend. Für Sommerbabys kann man auch dünnere Varianten wählen, die z.B. aus Wolle-Baumwolle-Seide sind.
Ich weiß, dass solche Babykleidung teurer ist, aber es sollte nicht vergessen werden – man braucht nicht so viel und dann gleicht es sich wieder aus. Eine andere Möglichkeit ist, Babykleidung gebraucht zu kaufen. Zudem ist gut zu wissen, Babys müssen nicht jeden Tag umgezogen werden. Sie können sogar die ersten Tage oder Wochen, wenn sie noch keinen Tag-Nachtrhythmus haben auch egal ob es Tag oder Nacht. Sie spielen ja auch nicht im Dreck oder schwitzen. Das heißt sie werden nicht dreckig – es sei denn die Windel explodiert.
Kaufe bewusst und mit dem Budget, dass für dich möglich ist.
Alles Beste,
Hebamme Lisa